Frage:
„Meine Freundin lebt vegan, ich selbst esse aber eigentlich noch Fleisch. Nun überlege ich, ob ich es einfach heimlich weiter esse, ohne es ihr zu sagen. Was denkst du dazu?“
Antwort:
Heimlich Fleisch essen, während die Partnerin vegan lebt, ist mehr als nur eine Ernährungsfrage – es geht um Vertrauen, Ehrlichkeit und Respekt.
Essen ist ein sehr persönliches Thema. Für viele Veganer:innen steckt dahinter eine klare ethische Haltung: keine Tierprodukte zu konsumieren, weil Tierleid, Umwelt oder Gesundheit eine große Rolle spielen. Wenn du Fleisch isst und es verheimlichst, entsteht eine Lücke zwischen euch: Sie glaubt, ihr teilt bestimmte Werte oder Kompromisse, während du ein Doppelleben führst.
Das eigentliche Problem ist weniger, ob du Fleisch isst, sondern dass du es nicht offen kommunizierst. Heimlichkeit kann schnell das Vertrauen in der Beziehung beschädigen – und Vertrauen ist schwer wieder aufzubauen.
Ein respektvollerer Weg wäre:
- Sprich offen mit deiner Freundin über deine Bedürfnisse.
- Erkläre, dass du dich mit pflanzlicher Ernährung vielleicht schwer tust oder dir der Übergang Zeit kostet.
- Vielleicht findet ihr Kompromisse, wie getrenntes Kochen, klare Regeln für zu Hause oder feste Tage, an denen du bewusst pflanzlich bleibst.
Ehrlichkeit wirkt oft schwieriger als Heimlichkeit, macht aber langfristig jede Beziehung stabiler.
Das empfiehlt der „Veggie“:
🔹 Sei ehrlich und sprich offen über deine Essgewohnheiten.
🔹 Hab Verständnis dafür, dass Veganismus für deine Freundin mehr als nur eine Diät ist.
🔹 Überlegt gemeinsam, wie ihr respektvoll mit euren Unterschieden umgehen könnt.
🔹 Nutze die Chance, neue vegane Gerichte auszuprobieren – vielleicht findest du so Wege, Fleischkonsum von selbst zu reduzieren.
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