Also, wenn es einem nur um Gesundheit geht, gibt es keinen eindeutigen Beleg dafür, dass auch überhaupt kompletter Verzicht auf Fleisch sinnvoll ist. Generell wirst du durch Einschränkung der Auswahl der zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel auch die Auswahl an Wegen (quasi Menüs), wie du zu genug Nährstoffen kommst, einschränken. Ob der durchschnittliche Vegetarier gesünder lebt als der durchschnitliche Veganer, weiß ich nicht.
Die Frage ist ja aber anscheinend eher, ob es überhaupt möglich ist, vegan und gesund zu leben. Dazu ein klares Ja: es ist möglich, mit ausschließlich veganen Mitteln und realistisch umsetzbar sich gesund zu ernähren. Wenn du ja schon vorraussetzt, dass Vegetarier gesund leben können, kann man sich ja einfach auf die Unterschiede konzentrieren: Ohne Milchprodukte fällt eine mögliche Quelle für Calcium weg, übrig bleiben z.B. dunkelgrüne Blattgemüse oder Sojaprodukte mit Calciumzusatz. Eier und Milchprodukte liefern auch viel Protein, was es aber auch zu genüge in pflanzlicher Form gibt (Hülsenfrüchte, Sojaprodukte, Nüsse, Getreide und so ziemlich alles was nicht nur aus Zucker besteht) und meist sowieso überschätzt wird. Außerdem finden sich in Milchprodukten und Eiern noch mäßige Mengen an Vitamin B12 und D, welche zwar nicht in pflanzlichen Produkten natürlich vorkommen, aber ganz einfach mit veganen Nahrungsergänzungsmitteln oder Zusätzen ersetzt werden können. Außerdem fallen noch tierische Fette weg, die nicht an sich benötigt werden, allerdings bestimmte wichtige Omega-3-Fettsäuren enthalten. Die einzig wirklich notwendige (ALA) findet sich aber auch in pflanzlichen Fetten (Walnüsse, Lein-/Raps-/Olivenöl) und die manchmal empfohlene DHA findet sich in Algen und kann supplementiert werden. Wenn man diese Dinge beachtet, wird man nicht mehr Probleme mit einer veganen Ernährung als mit einer vegetarischen Ernährung (oder einer fleischhaltigen) haben.